Letzter Spieltag, Tabellenzweiter gegen den Tabellenführer. Irgendwie müssen wir immer nach Leck, aber in der nächsten Saison recht sicher nicht. Klarer Favorit war Leck, auch wenn sie in der Tabelle hinter uns lagen. Bei beiden Mannschaften fehlte ein an einem vorderen Brett gemeldeten Spieler, so dass das in etwa ausgeglichen war und der DWZ-Vorteil für Leck bei etwa 100 Punkten blieb.
Jens hatte es als weißer mit Thore Prien zu tun. Jens hatte etwas vorbereitet, das aber nicht aufs Brett kam. Später stellte sich heraus, dass sein Gegner das kannte und selbst für sich als weißer eingeübt hatte. Es ergab sich eine Stellung, in der Züge auftauchen die ich in dieser Zusammenstellung nicht kannte. Jens schien aber die richtigen Antworten zu haben. Ich spielte als schwarzer gegen FM Peter Hertel – Nr. acht in Mannschaftskämpfen in Folge mit dieser Farbe. Ich traute meiner Vorbereitung nicht recht und entschied mich am Brett spontan, etwas ganz Anderes zu probieren. Da gab es einen Bauer für mich bei allerdings deutlichem Entwicklungsrückstand. Witzigerweise war es bald anders herum: weiß hatte einen Bauern mehr, ich dafür klaren Entwicklungsvorsprung und latente Angriffschancen. Ich meinte, dass das damit im Lot war, allerdings hatte ich laut Engine in der gesamten Partie nie vollen Ausgleich.
Sören spielte mit weiß gegen Kim Homuth. Dort bauten sich beide ruhig und nachhaltig auf – das sah nach völligem Ausgleich aus. Bei Jashe als schwarzer gegen Christoph Osterkorn – beide vor dem Spieltag auf den Plätzen 1 und 2 der besten Spieler der Liga – war Pfeffer im Spiel, viel Theorie mit spannender Stellung.
Sven steckte früh gegen Svend Erik Kramer einen Bauern ins Geschäft, bekam den bald zurück und hatte Raumvorteil, musste aber dem Gegner das Läuferpaar überlassen. Hauke spielte mit schwarz gegen Henning Gömer. Hier waren typische königsindische Strukturen mit Spiel für beide Seiten zu sehen.
Jörn hatte weiß gegen Jens Nommensen und eine anfangs ordentliche Stellung, hatte dann etwas Schwierigkeiten, mit einer Fesselung umzugehen. Sascha spielte mit schwarz gegen Thomas Kaup, der recht früh auf Königsangriff schaltete – kein einfaches Unterfangen, wenn alle Leichtfiguren getauscht sind.
Eine Weile lang sah es recht ausgeglichen aus, fand ich (wobei ich meine Stellung etwas überschätzte). Sascha stand etwas besser, Jörn fand sich schwer zurecht in der Stellung gegen einen allerdings deutlich höher eingestuften Gegner.
Dann wurde kurz nacheinander bei Jashe, Hauke und Sven remis vereinbart, was meiner Meinung nach jeweils gerechtfertigt war. Ich fand mich in einem Endspiel wieder, in welchem ich den Bauern zurückgeholt und obendrein einen sehr mobilen Springer gegen einen noch nicht entwickelten Läufer hatte, allerdings eine geschwächte Bauernstellung. Ich übersah dann einen Läuferzug, der mich einen Bauern kostete; später hoffte ich auf Zugwiederholung auf der ersten und zweiten Reihe. Der König entkam aber und hätte den zweiten Bauern erobert, was mir zu viel erschien. Ich gab auf – mein Gegner hatte das ausgezeichnet gespielt und mir letztlich keine Chance gelassen: 2,5:1,5 für Leck.
Bald darauf wurde an Sörens Brett remisiert – auch hier war das absolut stellungsgerecht. Jens hatte seinen Gegner mehr und mehr überspielt und kam zum Damentausch mit anschließender Bauernumwandlung. 3:3.
Nun hing alles an den beiden hinteren Brettern. Jörn hatte im Damenendspiel zu viel Material verloren und kam auch nicht zum Dauerschach, so dass er die Niederlage quittieren musste. Und leider übersah auch Sascha einen Konter seines Gegners in klar besserer Stellung, so dass auch er verlor. 5:3.
Das war recht knapp, aber dennoch verdient für Leck, die damit Platz 1 erobert hatten. Wir wünschen viel Glück und Erfolg in der Landesliga. Itzehoe landete am Ende auf Platz drei, was erheblich besser ist als erwartet. Wir können mit unserer Leistung mehr als zufrieden sein. Bereits jetzt stellt sich Vorfreude auf die neue Saison ein. Bis dahin wünschen wir allen schöne sonnige Monate.