Etwas mehr hatten wir erwartet…
trotz der Klatsche von 1,5 zu 6,5 vor zwei Jahren. Zumal die Gegner aus Uetersen mit einem Spieler weniger antraten.
Da kam die Idee von einem oder zwei Punkten in meinen Sinn. Peter Henke brauchte dann an Brett 6 auch nicht zu warten und radelte nach Hause. An den hinteren Bretten sah ich unsere Chancen, vorne würde es schwer werden. Die Stimmung in der AVS Mensa passte auch.
Sascha kam nahezu pünktlich, um an Brett 1 gegen Sebastian Heinrich anzutreten. Er kennt seinen Ex-Club ja bestens…die ihn aber auch. Kalle hatte es mit Heiko Röhling zu tun, eine Herausforderung!
Albers Friedemann gegen Jörg, das konnte man nicht einschätzen. Und meinen Gegner Shagir Shabani kannte ich gar nicht….er hatte vor zwei Jahren gegen Pit Remis gespielt. Würde er auf ein Gambit einsteigen?
Kurz gesagt, nein. Es gab zwar keinen Vorteil für ihn nach der Eröffnung, aber auch keine Angriffsposition für mich mit weiß. Ich rochierte nicht, er blieb vorsichtig, bis ich im Angriffsmodus einen Springer stehen ließ. Das konnte noch kompensiert werden durch eine offene h-Linie, Turm und Läufer zielten auf h7 direkt vor dem König. Nur sein g6-Springer deckte das noch.
In diese Situation kam Henning, um seine Niederlage an Brett 8 zu gestehen. Sagte er nicht vorher noch, einen 800er Jugendlichen kannst Du schlecht einschätzen. Allerdings habe ich nicht mitbekommen, was genau gegen Luan Janke geschehen war.
Rainer hatte auch nicht seine beste Eröffnung gespielt, meinte er später. Er stand schon schlecht von Beginn an und es wurde im Verlauf sogar noch schlechter.
Und Ulf konnte man an seinem Gesichtsausdruck ansehen, dass er seine Stellung als kritisch ansah. Matthias Mikronauschke war konzentriert und deckte seinen König bombenfest…Nach Abtausch aller Offiziere und Konsorten hätte er Material und Stellungsvorteil.
Kalle errang mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung gegen den 1900er ein ausgeglichenes Mittelspiel. Dann blieb nur ein Vordringen auf dem Damenflügel mit ungewissem Ausgang.
Sascha stand dagegen auf Verlust. Sebastian war mit vier aktiven Figuren auf Saschas unrochierter Königsstellung und bereit zu opfern. Sascha nahm an und der Druck erhöhte sich. Aus meiner Sicht hätte Sebastian schon jetzt soviel Material gewinnen können, dass es zum Sieg reichte, aber er entschied sich anders. So kam es erst viel später dazu, denn Sascha fand immer wieder starke Züge mit Potential. Am Ende reichte es aber nicht.
Erfreulich hingegen Jörgs Spiel an Brett drei. Er hatte Friedemanns König bloßgestellt und mit Läufer, Springer und verdoppelten Türmen im Angriff sah es nach starker Überlegenheit aus. Sein Gegner tauschte deshalb ab, was möglich war, büßte aber ein, zwei Bauern ein. Die gaben letztendlich den Ausschlag. Ein schöner Sieg für Jörg, der in Runde eins und zwei erfolglos blieb.
Ich wollte mit einem forschen Angriff auf h7 Shabanis Dame verdrängen und dann mit dem schwarzfeldrigen Läufer den Springern schlagen. Diese Gefahr sah mein Gegner auch, aber er brauchte sich keine Gedanken mehr zu machen, weil ich meine Idee zu impulsiv vorgetragen hatte. Ich büßte noch eine Figur ein und gab auf.
Rainer war inzwischen zwar aktiver auf dem Brett und Jonathan Hentenaars König nicht gut gedeckt, aber er hatte einen ganzen Turm weniger. Das sah nicht vielversprechend aus. Zeitlich etwas in Bedrängnis und unsicher, wie er seinen Vorteil nutzen sollte, ging sein Gegner Rainer aber in die Falle. Rainer spendierte dem König einen Bauern, spießte ihn danach auf und gewann den Turm zurück. Zusätzlich einen Bauern und schon stand er auf Gewinn. Wie in Heide überlegenes Endspiel mit König und Bauern. Doch noch ein weiterer Punkt für uns.
Bei Ulf und Matthias lief es wie geahnt. Ulf schaffte auch nicht, alles abzutauschen und mit einem Bauern weniger ein Remis zu erreichen. Sein Gegner machte keinen Fehler mehr.
Und bei Kalle und Heiko entschieden ebenfalls die Mehrbauern das Spiel. Obwohl noch Turm, Läufer und Dame auf beiden Seiten mitspielten, war Kalle König deutlich mehr unter Druck und weiterer Materialverlust drohte. Kalle gab auf.
Im neuen Jahr müssen wir gegen Elmshorn III aber wieder zwei Punkte machen, damit wir nicht in die Abstiegszone rutschen.