Erster gegen den Letzten: klare Sache, möchte man meinen. Allerdings erinnere mich an unseren Aufstieg in die Landesliga, als eine ähnliche Konstellation vorlag. Wir verloren gegen den Letzten Wrist I.
Dieses war unsere einzige Niederlage und der einzige Sieg der Wrister. Vorsicht war demnach geboten; der Teufel ist ein Eichhörnchen. Kurz vor 10 Uhr waren sechs Wrister und fünf Itzehoer im Spielsaal. Immerhin trafen unsere drei Recken noch ein, die der Wrister dagegen nicht. Fair war es, dass die Gäste von vornherein bekannt gaben, dass sie zu sechst spielen würden statt irgendwelche Namen auf den Spielberichtsbogen zu schreiben und Roland und Horst so einen frühzeitigen Feierabend zu ermöglichen. Das hat man auch schon anders erlebt. Daher an dieser Stelle ein kleines Dankeschön an unsere Gäste. Die Favoritenstellung war damit noch klarer: in etwa 400 DWZ-Punkte pro Brett Unterschied plus eine 2:0 Führung sollten doch reichen.
Andreas spielte mit schwarz gegen Matthias Wasserthal, dessen Stellung harmonischer aussah. Andreas hatte schlicht gar nichts, was auch durch das Aufheben der Symmetrie am Damenflügel nicht besser wurde. Bald hatte er einen rückständigen b-Bauern, auf dem der Gegner herumtrommelte. Gegenspiel immer noch 0. Ich hatte etwas mehr Raum gegen Horst Pollok, der aber sehr solide stand und vernünftige Bauernzüge sowie ordentliche Entwicklungszüge fand. Viel gab es da nicht, aber es war ja noch viel Zeit.
Sören stand okay mit schwarz gegen Werner Lützen, der etwas eigenwillige Figurenzüge machte, ohne dass das zunächst ins Gewicht fiel. Unser Topscorer Jochen fand sich gegen Joachim Schmidt bald in einer Stellung, in der man den Bauern mit einer kleinen Kombi nicht schlagen darf, weil dann eine Figur verloren geht. Sein Gegner bemerkte das allerdings nicht, verlor einen Bauern und das Rochaderecht. Recht früh war das für Jochen gewonnen.
Sascha griff sich früh einen Bauern gegen Patrick Möller, der allerdings aktiv blieb und ungleichfarbige Läufer erzwang. Das würde recht sicher zäh werden. Unser zweiter Topscorer Jörn spielte mit weiß gegen Birte Möller, die recht früh die Oberhand gewann. Da war etwas schief gelaufen…
Schon bald gewann Sören eine Figur. Man greife mit einem gedeckten Bauern einen Läufer an, der keine Felder hat, und schon hat man ein Püppchen mehr. Bald waren über 50 Züge gespielt, ohne dass viel Zeit vergangen gewesen wäre und die Partie auch nur ansatzweise hätte kippen können: 3 : 0
Jochen drückte ebenfalls seinen Vorteil durch, auch wenn sein Gegner sehr zäh lange standgehalten hatte – der anfänglich errungene Vorteil war einfach zu groß. 4 : 0
Andreas war es dann vergönnt, den Mannschaftssieg einzutüten. In einem sehr schlechten Turmendspiel manövrierte sein Gegner nicht optimal und hatte nur einen statt zwei Mehrbauern – remis. Andreas, man gratuliert. ;-) 4,5 : 0,5
Ich kam nicht so recht von der Stelle und mühte mich um Vorteil; leider vergebens. Mal tauschte mein Gegner richtig ab, wich dann einem anderen Abtausch klug aus und hätte remis durch Zugwiederholung erreichen können. Langsam kam ich danach doch spürbar in Vorteil, bis mein Gegner unter etwas kuriosen Begleitumständen im 38.Zug die Zeit überschritt. 5,5 : 0,5
Sascha hatte erneut ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern (und einem Mehrbauern) auf dem Brett. Der bis auf die vorletzte Reihe vorgerückte gedeckte Bauer seines Gegners nutzte diesem nichts. Zwei laufende Freibauern Saschas entschieden den Tag. 6,5 : 0,5
Jörn stand zwischenzeitlich bedenklich (meine Einschätzung) bis auf Verlust (Sörens Beobachtung zu einem anderen Zeitpunkt), hatte dann aber Material gewonnen und setzte matt. 7,5 : 0,5
Das war ein sehr deutliches Ergebnis, das allerdings nicht ganz dem Spielverlauf gerecht wird. Wrist hätte durchaus 2,5 Brettpunkte erreichen können. Wir sollten beim nächsten Wettkampf (welches recht sicher der Stichkampf gegen Quickborn werden wird) wieder etwas konzentrierter zu Werke gehen. Falls das gelingen sollte, braucht uns nicht bange zu sein.