Mal wieder über den Kanal nach Burg… keine Einigung, welches denn überhaupt der beste, schnellste, schönste Weg sei.
Ankunft unseres Wagens: 09:58h – alle warteten schon. Und wir gingen rasch in Führung: Burg spielte zu siebt, Jörn hatte keinen Gegner und brachte uns so verdient 1:0 in Führung. ;-) Dennoch war Burg Favorit: über 100 DWZ-Punkte Vorsprung pro Brett sind nicht wegzudiskutieren.
Bei Andreas gegen Thomas Nonnenmacher durfte man gespannt sein. Unendlich viel Spielverständnis und Routine gegen mutigen Tatendrang ohne Rücksicht auf Verluste. Doch zunächst sah das recht ruhig aus. Ich fand mich gegen Thies Rosenburg in einer etwas passiven Stellung wieder. Beim letzten Aufeinandertreffen hatte ich mich im Angriff verdaddelt und eine 0 kassiert.
Sören hatte gegen Hendrik Janke eine Stellung, in der er etwas mehr Raum hatte, allerdings sein Gegner keinerlei Schwächen oder Entwicklungsprobleme. Jan, der gegen Hauke Rosenburg mit 300 DWZ-Punkten die größte spielerische Bürde zu tragen hatte, schlug sich gut – Vorteil war in der ruhigen Stellung kaum auszumachen.
Von Ruhe konnte bei Kalle mit schwarz gegen Reiner Kühl keine Rede sein. Kalle stand recht aktiv, befragte dann den gegnerischen Läufer und schon schlug es auf f7 ein. Zwei Figuren gegen Bauer und Turm sah okay aus, allerdings rückte die weiße Dame gefährlich nach und bekam Unterstützung von Springer und Turm.
Horst stand sehr ordentlich gegen Jan Harten, am Damenflügel mit erheblich besserer Struktur, musste allerdings auf den Bauernsturm am Königsflügel aufpassen. Ich hätte versucht, eine Leichtfigur vom Brett verschwinden zu lassen… Christine spielte mit schwarz gegen Jan Hennig, und… nun ja.
Kalle wurde überspielt von seinem Gegner, der einfach zu viel Kräfte gegen den offenen König hatte. Das war ab einem bestimmten Punkte nicht mehr zu verteidigen. Jan handelte sich eine Schwäche in der Bauernstruktur ein, für die er im Endspiel keine Kompensation fand und so die Überlegenheit seines Gegners anerkennen musste. Horst ging mit der Dame am Königsflügel vor, um dort Unruhe zu stiften. Allerdings musste sie kurz darauf wieder zurück. Diese Tempoverluste nutze sein Gegner gut aus und gewann im Angriff. 3 : 1
Andreas hatte seinem Gegner einen Aufstellungsfehler beim Manövrieren verpasst, der diesen Bauer und Qualität kostete. Zäh wurde weiter verteidigt, allerdings ließ sich Andreas nicht beirren, gab einiges an Material zurück und erlegte seinen Gegner mit einer hübschen Dame-Läufer-Batterie. 3 : 2
Christine hatte eine Figur gewonnen; allerdings herrschte auf dem Brett ein derartiges Chaos, dass das kaum ins Gewicht fiel. In irgendeiner wilden Stellung einigte man sich auf remis.
Sören stand wohl etwas besser – der Aufmarsch des g-Bauern seines Gegners war doch arg frech. Allerdings behielt dieser den besseren Überblick und gewann bei einem Schlagabtausch eine Figur mit einem Zwischenzug. 4,5 : 2,5.
Ich stand recht lange hinten drin, allerdings gab es nichts Greifbares gegen meine Stellung. Am Ende vieler Abtausche kam meine Dame auf ein schönes Feld und verlanget meinem Gegner höchste Konzentration ab, die dieser aber meisterte. Die Bewertung des Schlachtenglücks schwankte eine Weile zwischen +0,2 und -0,2, endete dann mit einem Freibauern meines Gegners im Damenendspiel, der mich zum Dauerschach zwang. 5: 3.
Das war unser vorletztes Spiel in der Verbandsliga. Nächster und letzter Gegner wird der Tabellenführer Flensburg sein. Das erinnert mich an seine Saison, in der wir mit genau einer Niederlage in die Landesliga aufstiegen, und die kassierten wir gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Wrist, die auch nur diese beiden Punkte holten.
Mal sehen…