Im Februar 2018 hatten wir unsere letzte Begegnung gegen Wrist, die auch 5:3 für uns ausging. Damals noch in der Mensa der Fehrsschule. Eigentlich wollten wir pünktlich starten, aber unser Nachwuchs hatte sich in Kellinghusen „verfahren“ ( wieso das?) und traf mit 30 Minuten Verspätung ein.
Leichte DWZ-Vorteile für uns, könnte also gut ausgehen, dachte ich im Vorfeld, aber nach einer halben Stunde konnte ich an den ersten vier Brettern davon nichts erkennen. Meine Hoffnung lag auch mehr bei den Brettern 5-8.
Horst baute an Brett 1 eine Bauerndiagonale von g7 bis d5 auf, sah erstmal gut aus, Vorteile sah ich aber nicht. Olaf Schmidt wirkte gelassen.
Roland machte es Horst nach, nur mit weiß von b2 beginnend. Dieser Schutzwall wirkte stärker und schaffte Raum, aber Horst Pollock zielte mit Läufer und Dame auf Rolands rochierte Königsstellung. Roland verlor eine Qualität und seine Verteidigung bröckelte. Dann noch ein Bauer im Minus und der König ohne Deckung. Das sah bedrohlich aus.
Jens und Matthias Wasserthal ließen es ruhig angehen, erstmal nur Bauerneröffnung, Jens bekam einen davon, Weiß das Zentrum. Dann lange Stillstand, 13 Züge in 90 Minuten.
An Brett vier hat Arne nach Abtausch eines Springers das Zentrum, aber keine großen Vorteile. Dann Damentausch und ein typisches Remisbild nach wenigen Zügen. Aber weder Werner Lützen noch Arne boten Remis…
Ulf stand nach der Eröffnung ausgeglichen gegen Joachim Schmidt, vielleicht marginal besser. Er verdoppelt die Türme auf der D-Linie und wollte den gegnerischen König auf h7 testen. Sein Gegner machte es genauso und alle Türme fielen. Schaffte er es noch auf die siebte Reihe für den Angriff?
Lucy holte die verlorenen 30 Minuten schnell wieder auf und stand nach der Eröffnung aktiver. Die G-Linie war offen und Nadine Möllers König hatte weniger Deckung. Sie tauschte aber die Damen ab und Lucys Angriff verlor an Dynamik.
Leon ging früh in der Eröffnung mit der schwarzen Dame auf f6 und nimmt f2 ins Visier. Birte Möller hat f4 gespielt, was den Königsflügel schwächte. Nachdem auch sein Springer noch unterstützte und Birte noch nicht rochieren konnte, war das Damenschach auf h4 nur schwer zu decken. Der Springer schlug auf e3 den Läufer und gab Schach mit Damenverlust. Der erste Punkt des Abends.
Dennis spielte mit Patrick Möller ein symmetrisches Italienisch und es lief auf ein Springer/Läufer-Gemetzel im Zentrum hinaus. Schwarz hatte Angriffsvorteile, mehr Material im Einsatz und Raum, aber nach dem Abtausch relativierte sich das. Der schwarze König musste sogar auf f8 ausweichen und Dennis stand besser.
An Brett 1 schmiegten sich die Bauerndiagonalen aneinander, aber Schmidt standt deutlich beweglicher. Horsts Springer konnten nirgendwo hin, für mich sah es nach Verlust aus, aber auch Schmidt sah kein Vorankommen oder Angriffsmöglichkeiten. Etwas überraschend einigten sie sich auf Remis.
Roland hatte auf der Damenseite Raum gewonnen. Mit zwei Bauern und zwei Springern drängte er, unterstützt von Läufer und Turm, nach vorn. Pollock gab einen Turm für einen Springer und noch einen Bauern. Alles ausgeglichen, nur mit mehr Druck von Roland. Mit einer weiteren Kombination eroberte er noch einen Springer und und sein Gegner gab auf. Sehr spannende Partie und Rolands erster Einsatz in der Zweiten machte sich bezahlt.
Jens und Matthias Wasserthal kamen endlich in Gang. Noch konnte Jens nicht rochieren, sein Gegner hatte die Königsseite zu sehr im Visier. Der schlug ein und trieb Jens´König aus der Stellung. Sie tauschten im Zentrum Material ab und Weiß stand etwas besser. Aber wir führten schon nach Punkten und sie einigten sich auf Remis.
Brett vier leerte sich mehr und mehr, nur noch Springer gegen Läufer mit jeweils sieben Bauern. Im Endspiel mit vier Bauern zwang Lützen Arnes König beiseite zu treten und bekam einen Bauern und Raum für seinen zur Umwandlung. Arne gab auf.
Ulf schaffte es mit seiner Dame auf die siebte Reihe und drohte mit Springerverlust oder Matt. Schmidts Dame stand im Abseits. Noch ein Punkt für uns.
Lucy versuchte es mit verdoppelten Türmen auf der F-Linie, wurde gekontert und beide brauchten etwas, um zu sondieren, in welcher Reihenfolge der Schlagabtausch am besten wäre. Möller machte dabei den entscheidenden Fehler und Lucys Turm war stärker als ihr Läufer.
Blieb nur noch Dennis, der seinen Vorteil mit der verdorbenen Rochade des Gegners nicht nutzen konnte. Plötzlich fehlte ihm ein Läufer und Patrick Möller spielte konzentriert weiter bis zum Matt auf der Grundlinie. Eine Sekunde vorher brachte Dennis noch den Spruch „Noch ist nichts entschieden!“.
In der Tabelle steht Glückstadt mit einem Brettpunkt mehr vor uns und wir müssen gegen Quickborn punkten, sonst finden wir uns schnell im Mittelfeld wieder.