Auch in Itzehoe haben wir unvergessene Erinnerungen an Klaus Seeck.
2007 fanden die Landesmeisterschaften im Itzehoer Sophie - Scholl Gymnasium Am Lehmwohld statt. Eine sehr feine Adresse, da die Aula, in der wir spielten, mit feinem Teppichboden ausgestattet war. Vom Kreis und von der Stadt, die Träger der Schule waren, wurden uns verschiedene Auflagen erteilt. Kein Kaffee, keine Getränke im Saal. Dies wurde von mir täglich vor Beginn der einzelnen Runden bekannt gegeben. Zur Sicherheit postierten wir einen unserer Schachspieler im Eingangsbereich zur Kontrolle. Da unser Schachfreund etwas übergewichtig erschien, ließ sich Klaus Seeck zu der Aussage hinreißen, daß er wie "Zerberus" vor dem Eingang sitzen würde. Wahrlich kein Kompliment, auch nicht uns als Veranstalter gegenüber.
Das "Schicksal" schlug dann aber zu. Einen Tag später ließ Klaus Seeck seinen Autoschlüssel stecken, machte die Tür per Verriegelung von außen zu und kam nicht mehr rein. Er suchte bei mir um Hilfe nach. Keiner von uns sah sich allerdings imstande, das Fahrzeug ohne Beschädigung zu öffnen. Ich konnte dann in Erfarung bringen, daß der Sohn über einen Zweitschlüssel verfügen würde. Dieser wurde dann umgehend benachrichtigt. Ich habe Klaus Seeck zunächst zu seiner Ferienwohnung nach Kremperheide bei Itzehoe gebracht und am nächsten Tag auch wieder zum Turniersaal chauffiert. Der Schlüssel traf dann am Tage ebenfalls ein. Jahre später trafen wir in einer Turnierpartie in Büsum aufeinander.
Ein schwieriger Kampf,der für mich in einen für mich großen Erfolg mündete und Remis endete. Mir wurde bescheinigt, daß ich großartig verteidigt hätte und kein Durchbruch zu sehen war. Freunde wurden wir nicht, unsere Begegnungen waren aber immer vom großen Respekt voreinander begleitet. Als Itzehoer Schachverein würdigen wir die Verdienste von Klaus Seeck, die er dem Schachsport in Schleswig Holstein bereitet hat.
Horst Klüver, Ehrenvorsitzender Itzehoer Schachverein
Schachfreund Klaus Seeck hat uns für immer verlassen
Mit Trauer mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Klaus Seeck, Husum, verstorben ist. Lange bevor ich ihn erstmalig leibhaftig erleben durfte, war er mir bekannt als Autor der Schachspalte im Journal der Schleswig-Holsteinischen-Zeitung. Nun haben Samstage in aller Regel per se etwas Angenehmes an sich, aber auf dieses Bonmot freute ich mich immer bereits vorab.
Wie er aussah, wusste ich damals nicht, aber dass er das Schachspiel in all seiner Vielfalt liebte, war völlig offensichtlich. Ich hatte dann einige mal die Ehre, ihn bei Turnieren zu erleben, in denen er mir durch feinsinnigen Humor und listiges Lächeln auffiel. Seit einigen Jahren spielen unsere Freunde aus Husum und Itzehoe in derselben Staffel der Verbandsliga, und so lernte man sich etwas näher kennen. Ihm war Langeweile am Brett zuwider, er suchte immer nach Schärfe und Angriff. Wenn ich das recht erinnere, hatte er in den Mannschaftskämpfen gegen uns auch in hohem Alter noch eine mindestens ausgeglichene Quote. Einmal hatte ich die Ehre, ihm persönlich am Brett gegenüber zu sitzen. Ich hatte leichtes Fieber und bot recht früh remis an. Das wurde ohne Zögern abgelehnt – man hätte es sich denken können. Mein Gegner überzog dann später die Stellung und verlor, aber diese Einstellung nötigte mir Respekt ab. Schach spielen war seins, und dazu gehörte bei ihm immer Kampf mit einer Klinge, die gar nicht scharf genug sein konnte.
Wir werden Schachfreund Seeck in guter Erinnerung behalten.
Egbert Hengst, 1. Vorsitzender Itzehoer Schachverein