Wir spielen schon ein paar Jährchen in der Mensa der AVS, aber für unseren Gast Glückstadt war es das erste Mal, dass sie hier unser Gast waren. Für uns war es wichtig, mal wieder zu punkten, aber die Glückstädter waren doch leichter Favorit.
Stefan kam erneut zum Einsatz, Horst zum ersten Mal. Viele der Paarungen haben eine Vergangenheit; man kennt sich doch ganz gut seit geraumer Zeit.
Sören hat eine gute Bilanz gegen Stefan Kock. Und auch heute fand man wieder ähnliche Muster auf dem Brett. Ausgeglichen, recht ruhig. Bald wurden hier Damen getauscht. Das war auch bei Sven und Manfred Kröncke der Fall. Doch hier hatte schwarz etwas unangenehmen Druck gegen f2. Aufgabe: diesen Druck abschütteln, ohne Konzessionen. Nicht leicht…
Ich spielte mal wieder gegen C.D. Scheller. Er fing sehr ruhig an, in Bälde war aber klar, dass es auf königsindischen Angriff herauslief. Nun ja, schnell entwickeln und am Damenflügel vorgehen ist angesagt. Jochen stand nach meinem Geschmack etwas angenehmer gegen Joanis Teknis, aber das muss nichts heißen. Schwarz stand jedenfalls einigermaßen sauber da, und ohne Gegenspiel war er auch nicht.
Alexej spielt mit schwarz gegen Rüdiger Kraas, der bald besser stand. Kalle hatte gegen Andreas Bergsträßer etwas mehr Raum, aber schwache Punkte waren bei schwarz nicht auszumachen.
Das war an Stefans Brett, der sich gegen Markus Penkwitz erwehren musste, anders. Weiß hatte das Läuferpaar und mehr Raum, aber der Doppelbauer wiegt in solchen Stellungen schwer. Und das Zentrum war bereits geschlossen… Vorteil Stefan. Horst spielte gegen Hilke Rickers; ich bin sicher, auch nicht zum ersten Mal. Beide schenkten sich zunächst nichts und spielten aktiv in einer offenen Stellung.
Stefans Gegner bot remis an, Stefan überlegt kurz und nahm an. Völlig okay, wenn er sich in der Stellung nicht so wohl fühlt wie ich das getan hätte. Bald darauf gewann Horst, der bei der Thematik Grundreihenschwäche den Finger in die Wunde legte. 1,5 : 0,5.
Sven schaffte nicht befriedigend, den Druck abzuschütteln, Jochen biss sich am Damenflügel fest, Sören stand okay, ich kam am Damenflügel langsam aber sicher nach vorn und stand kurz vor der Linienöffnung, als an Kalles Brett remis gegeben wurde. 2 : 1.
Dasselbe Ergebnis kam auch an Jochens Brett, der noch aufpassen musste, nicht vom Gegenangriff seines Gegners ausgekontert zu werden. Bald strich dann aber Sven die Segel. 2,5 : 2,5.
Bei mir war es nix mit Damenflügel.. C.D. ließ einfach eine angegriffene Figur stehen; ich musste schlagen und hatte ein ganzes Rudel unangenehm aggressiver Bauern vor meiner Nase. Der Computer sagt hier furztrocken: das funktioniert alles nicht, aber ich ließ mich blenden und gab sofort eine Figur zurück. In den folgenden Wirrungen konnte meine Gegner an einer Stelle eine Figur gegen zwei Bauern gewinnen, aber er war im Mattmodus. Das konnte ich gerade noch abwenden und kam nach einem Qualitätsopfer sogar noch zum Gegenangriff. Mein Gegner gab die Qualität zurück, worauf das Spiel absolut ausgeglichen war mit identischem Material und symmetrischer Bauernstellung – remis. 3 : 3
Leider war Alexej mittlerweile überspielt worden. Er hatte zwar einen unterstützten Freibauern, aber sein Gegner deren vier am anderen Flügel. Da war nichts mehr zu machen. 3 : 4.
An Sörens Brett kam die Zeitnotphase. Nach meinem Eindruck stand er besser, aber das empfand Sören nicht so. Er opferte einen Springer gegen drei Bauern und hatte so vage Gewinnchancen. Allerdings fand sein Gegner nun gute Züge und attackierte Sörens König, der dem Dauerschach auswich und dabei einen Turm verlor. 3 : 5.
Bittere Pille… der Sieg für Glückstadt ging aber in Ordnung. Gleich zwei der anderen Abstiegskandidaten haben gepunktet, so dass wir unvermittelt auf dem vorletzten Platz der Tabelle wieder finden; vor Flensburg, wer hätte das gedacht? Auch für das Ligaorakel sind unsere Chancen auf einen Abstiegsplatz gestiegen, mittlerweile 11%. Nun heißt es wirklich: punkten. Nächster Gegner ist am 9.Februar Husum, auswärts. Jetzt gilt‘s.