Parallel spielten erneut und zweite und dritte Mannschaft zuhause. Bevor ich etwas detaillierter auf die Dritte eingehe, möchte ich meine Freude über den Auftritt der Zweiten zum Ausdruck bringen. Ich war häufiger mit Analysen bereits gespielter Partien befasst, so dass ich gar nicht die sauberen Punkte an Brett sieben und acht (Rolf und Thomas, Glückwunsch!) erleben durfte. Ein kurzer Blick in den Turniersaal… auch Jens stand glatt auf Gewinn, super. Und so wurde es ein klarer Sieg, ausgezeichnet. Kleine Randnotiz: Ulf konnte seien Partie mit Dame gegen f-Bauer auf der vorletzten Reihe deswegen nicht gewinnen, weil sie schlicht und einfach nicht zu gewinnen ist.
Die Dritte spielte diesmal fast ausschließlich mit Spielern aus Wilster. Arg ersatzgeschwächt war es diesmal, und so gab es dann auch eine Premiere. Mit Jakob, Hannes, Lucy, Peter, Nils, Dennis, Leon und Claas ging es gegen Glückstadt 2. Um es vorweg zu nehmen: es war ein Kampf auf Augenhöhe, obwohl Glückstadt etwa 200 DWZ-Punkte pro Brett mehr auf die Waage brachte.
Dennis Partie geriet als erste aus dem Gleichgewicht. Er unternahm immer wieder Versuche, die gegnerische Festung vor dem König im Zentrum zu erschüttern oder unterminieren, aber dabei verloren seine eigenen Steine mehr und mehr Harmonie, bis ein Turm in der Ecke nur durch Verlust eines Läufers gerettet werden konnte. Das brachte aber nur kurzfristig Ruhe, bald kamen weitere Materialverluste und das Ende der Partie. 0:1
Peter stand nach meinem Geschmack etwas aktiver, in der allerdings sein Gegner einen soliden Aufbau erreicht hatte. Das Remis war schon in Ordnung. Bald verlor aber dann Nils, der einen Springer weit in die Stellung seines Gegenübers geschoben hatte. Dieser hatte keinen Rückzug und ging verloren. Die weiteren Versuche, im Trüben zu fischen, scheiterten am umsichtigen Spiels des Gegners. 0,5 : 2,5.
Dann gewann aber Claas seine erste Partie für den Itzehoer Schachverein. Bei dem Nachnamen (Denker J) darf man sich auf mehr freuen… Seine Partie ging er gut an, gewann dann einen Bauern, reagierte dann aber auf ein Damenschach verkehrt und verlor einen Läufer. Mit einer kleinen Falle nahm Claas anschließend seinem Widersacher einen ganzen Turm ab, der umgehend aufgab. Hübsch. Und sehr wichtig! 1,5 : 2,5.
Auch Hannes fuhr den Punkt sicher ein, zum Ende hin mit einer Springergabel. Recht früh machte er Druck gegen die gegnerische Königsstellung und gewann einen Bauern. Immer mehr wurde getauscht, ohne dass sein Druck nachließ. Souveräne Vorstellung, Hannes! 2,5 : 2,5.
Und auch an Jakobs Brett gab‘s erfreuliches zu vermelden. In der Eröffnung hatte er zwei Systeme verwechselt, stand dann sehr unter Druck, genehmigte sich dann einen Bauern. Sein Gegner erhöhte die Schlagzahl und gewann Dame und Bauer gegen Turm und Springer. Im Glauben, dass da eine Festung war, gab sich Jakobs Gegner mit einem Remis zufrieden. Allerdings wäre die schwarze Stellung recht simpel aufzurollen gewesen, ohne viel Gegenchancen. Puhh.. Glück gehabt, aber das gehört auch dazu. 3 : 3.
Auch Lucy hatte einen schweren Stand. Nach langem Manövrieren kam sie dann in ein völlig ausgeglichenes Turmendspiel, was ihr allerdings entglitt. Sie hatte einen vorgerückten Bauern, der aber vom gegnerischen Turm zuverlässig am Umwandeln gehindert wurde, ihr Gegner allerdings zwei Bauern, von denen einer bedrohlich und unbehelligt lief, unterstützt auch noch vom eigenen König. Aber irgendwie gelang es Lucy, immer wieder Nadelstiche zu setzen, bis am Ende die Stellung wieder ausgeglichen war. Gut gemacht! 3,5 : 3,5.
Nun hing alles am Captain… Leon hatte früh einen Bauern gewonnen, der dann beim Übergang ins Endspiel wieder verloren ging. Bald danach hatte er sich eine glasklare Gewinnstellung erarbeitet, stark. Durch eine Springergabel ging leider der ganze Vorteil flöten. Das Turmendspiel behandelte Dennis dann wieder klar besser als sein Gegner und hätte einen Bauern durchdrücken können. Leider entging ihm diese Chance, so dass kurz danach Frieden wegen völliger Leere auf dem Brett geschlossen wurde. 4 : 4.
Gut für meine Nerven war das nicht ;-) Der Kampfgeist in der Mannschaft ist schon beachtlich, insbesondere an den etwas bis klar schwächer aussehenden Brettern war das deutlich. Das 4:4 sieht man mit einem weinenden und lachenden Auge, das werden vermutlich die Glückstädter ähnlich werten. Wir nehmen mal das Lachen mit. Zuzusehen und zu analysieren war aufregend, hat aber auch eine Menge Spaß gemacht.