Trotz Niederlage Klassenerhalt gesichert
Manchmal braucht man eben etwas Glück, wenn es nicht so gut läuft. Ein paar Tage vor dem letzten Spiel der Saison erreicht mich die Nachricht von Peter Henke, dass Uetersen aus der Verbandsliga A als Bester der vier Absteigerkandidaten in der Liga bleibt.
Damit ergibt sich in der Bezirksliga auch nur ein Absteiger, der mit Glückstadt II schon feststeht, weil sie uns an Position 9 nicht mehr einholen können. Erleichterung macht sich breit, Klassenerhalt geschafft! Obwohl wir noch nicht wissen, wie es personell überhaupt in der nächsten Saison weitergehen wird. Vieles spricht dafür, dass wir keine zwei Mannschaften in der Bezirksliga melden können.
In Brunsbüttel waren die meisten von uns zum ersten Mal. Wir hatten uns nur vor einigen Jahren mal in der Bezirksklasse B getroffen. Die Brunsbüttler wussten auch noch nicht alle, dass es um keinen Abstiegskampf mehr ging und waren entsprechend erleichtert. Vielleicht hätten wir das besser erst am Schluss mitgeteilt, denn sie traten in Bestbesetzung an und waren uns um 100 DWZ-Punkte überlegen. Wir hatten uns wieder mit Björn Behrend und Peter Henke verstärkt und hofften auf Punkte an den hinteren Brettern. Aber es gab mehrheitlich Remis, und an den ersten vier Brettern verloren wir drei Spiele, das war nicht auszugleichen. Spielt man unter Druck eigentlich stärker, als wenn es um nichts geht? Ja und nein, werden die meisten wohl antworten. Ich hatte den Eindruck, die Luft war ein bisschen raus bei uns am Schluss der Saison. Kann man wahrscheinlich überall beobachten, beim Fußball wie im Standcafé und beim Schach.
Pit spielte gegen Axel Bittner an Brett 1 Sizilianisch und ging etwas zu forsch vor. Der routinierte Gegner machte alles richtig und sackte den Punkt ein. Konrad hatte gegen Hans-Ulrich Jürgensen nichts wirklich falsch gemacht, aber seine Figuren harmonierten im Endspiel nicht. Das war spielentscheidend. Jens holte gegen den DWZ-stärkeren Jan Harten ein Remis heraus, während Ulf, der mit Verzögerung startete, gegen Dr. Wilhelm Neroda keine Chance hatte. Ein übersehenes Abzugsschach kostete ihn die Rochade und der folgende Angriff am Damenflügel den Rest der Partie. Weil es noch früh am Abend war, nervte er seinen Gegner, indem er in Unterhose weiter spielte, bis er auch die ausziehen musste. Björn fragte mich als Erster, ob er seinem Gegner Joachim Asmus auch Remis anbieten dürfte, und Thomas und Adam Trzinski machten es ihnen nach. Nur Peter spielte an Brett 8 gegen Rainer Kell noch bis Mitternacht weiter, um sich auch auf Remis zu einigen.
Ich spielte an Brett 5 gegen Volker Brandt und hatte eine schwache und nie gesehene Erföffnungsvariante gewählt, die meine Dame in die Mitte des Brettes zog, wo sie vor den Springern flüchten musste. Einen davon gab mein Gegner für zwei Bauern, das brachte etwas Entspannung. Danach lief es besser und ich fand ins Spiel. Mit Opfern, Druck und Fesselungen ergab sich schlussendlich ein Punkt, der das Ergebnis auf 3:5 verkürzte.
Danke an alle Spieler dieser Saison und extra Dank an die langjährigen Stammspielern Willi Solodky und Henning Janssen für Ihr Entgegenkommen, ihren Platz in den letzten beiden Spielen den Reservespielern zu überlassen.