Einer dieser Tage ohne Happy End
Ich glaube, dieser Freitag lässt sich als ein „ Griff ins Klo“ zusammenfassen. Eine Anhäufung von Ereignissen, die sich schon in den Tagen zuvor anschlichen, um dann am Freitag gemeinsam zuzuschlagen.
Eine Weiterbildung, an der mehrere Spieler teilnehmen, fällt auf einen Spieltag. Das kommt vor, dadurch entstehen Besetzungsprobleme ( eines der Hauptthemen momentan ) und die Logistik ändert sich, jemand muss einspringen usw. Das sollte zu wuppen sein.
Dann weitere krankheitsbedingte Ausfälle, die Vierte verlegt ihr Spiel, weil jetzt anzutreten keinen Sinn macht. Ok, weitere Absprachen sind nötig, Schlüsselübergaben, Catering, Einkaufen, Termine verschieben. Sollte noch gerade so klappen.Hartwig springt bei uns ein. Wir sind wieder vollzählig.
Dann aber doch nicht. Mein Wagen ist voll mit Spielmaterial und Versorgungsgütern, da passt kein Matthias mit Rollstuhl mehr hinein. Zeitlich ist es eh zu eng. Also tritt die Dritte auch mit sieben Spielern an. Womöglich macht es gegen Heide keinen Unterschied. Aber schade für den, der sich gefreut und vorbereitet hat auf das Spiel. Nun ja. Pünktlich angekommen, Kalle ist schon da, hat alles dabei, was er für die Zweite braucht. Dann los…..Denkst Du!!!
Der Transponder-Schlüssel reagiert nicht, oder die Tür, keine Ahnung! Batterie alle, Sender funktioniert nicht? Programmierung entfallen? Es weht zudem bitterkalter Wind, unangenehm hier im Dunkeln herauszufinden, ob man die Batterie wechseln könnte. Hausmeister anrufen! Wer hat die Nummer? Ach ja, die Spieler, die auf dem Seminar sind. Zum Glück reagieren sie sofort auf die Whatsapp. Der Hausmeister wohnt gegenüber, wie praktisch. Aber er reagiert nicht, weder auf den Anruf noch auf das Klingeln an der Tür, wie unpraktisch. Dabei brennt Licht in der Wohnung! Ärgerlich, dass diese einfache Lösung entfällt! Zwischenzeitlich haben alle geprüft, ob wir woanders mit dem angehängten Bartschlüssel in die Schule gelangen. Keine Chance.
Also, Café Schwarz anrufen…..können wir in 10 Min. mit 32 Personen kommen und Schach spielen?
Zuerst eine Absage, wir schließen gerade. Kein Personal da, nur der Chef, der seit 14 Stunden auf den Beinen ist. Vielleicht kann er aber noch jemanden erreichen….Telefonate, warten, keiner meldet sich usw. Dann die Rettung, Jervad kommt und wird uns unterstützen, uns fällt ein Stein vom Herzen. Zum Glück nur ein kurzer Weg. Mittlerweile ist die Deadline nicht zu halten. Aber die Heider sind auch noch nicht da. Büsum ist vollzählig. Egbert wird verdonnert, auf die Heider zu warten, um die umzuleiten ins Café Schwarz.
Jetzt noch alles aufbauen, Tische, Stühle Bretter, Uhren, Hektik ohne Ende. Jeder hilft mit. Die Zweite und Büsum sind startbereit, aber die Heider fehlen noch teilweise. Auch die hatten Schwierigkeiten mit der neuen Spielstätte, Navis und Dunkelheit unterstützen sich gegenseitig bei der Desorientierung. Dann trudeln sie ein und nach weiterem Umstellen von Tischen für die Gehandicapten kann es losgehen. Wer bei der ganzen Hektik vergessen wurde war Egbert. Er harrt in der Kälte aus und wartet auf einen Heider Spieler, der unerwartet direkt zum Café Schwarz gekommen ist.
Über eine Stunde später taucht er völlig durchgefroren und genervt auf und beschwert sich zu Recht, dass ihm niemand bescheid gibt. Nochmal sorry Egbert!
Was gibt es zum Spiel noch zu sagen? Nicht so viel. Die Heider sind die Favoriten und beweisen das auch. Nur Jens gelingt an Brett drei ein Remis. Der hat wirklich einen Lauf. Wir anderen geben uns Mühe, den Anforderungen gerecht zu werden. Ergebnis: 7,5 zu 0,5 für Heide.
Die Zweite gewinnt mit 5,5 zu 2,5 gegen Büsum. Ein Trostpflaster für die vielen Schürfwunden dieses Freitags. Aber wie sagt Sören, unser Mannschaftsführer der Ersten, der auch Schwierigkeiten mit Vollzähligkeit hat, ….es ist nur Schach!