Hätte schlimmer kommen können
Wieder eine Schachgroßveranstaltung in der AVS. Bis da alle zur Ruhe gekommen sind und die Technik einwandfrei funktioniert, dauert es ein wenig. Dank nochmal an alle Helfer und Organisatoren, die das möglich machten und an unseren 1. Vorsitzenden, der die Begrüßung wieder übernahm.
Wir hatten uns eine kleine Chance ausgerechnet gegen Kollmar, weil sie an den ersten Brettern sehr stark sind und weiter hinten mit uns gleichziehen. Und weil wir in der Dritten einen kleinen Lauf haben.
Vorweg: die Partien wurden an den DGT-Brettern aufgezeichnet und live übertragen.
Link: http://view.livechesscloud.com/2976e781-e13c-42d5-b2a7-176e4e846038 (wird etwa 10 Tage bereitgehalten).
Die schweren Aufgaben warteten auf Pit und Konrad an Brett 1 und 2. Pit erwiderte auf Henning Oldes Bird-Eröffnung b6 und Lb7, hielt sich aber auch die königsindische Verteidigung offen. Er kam mit dieser Methode aber nur schwer aus der Eröffnung heraus und bevor er rochieren konnte, kam schon f5 mit Angriff auf die Königsseite. Pit nahm mit g6 und öffnete die g-Linie, denn Bauer e6 war durch die weiße Dame gefesselt. Das folgende Bombardement auf den schwarzen König endete mit Matt. Seine Dame musste tatenlos zusehen.
Konrad hatte nach englischer Eröffnung ausgeglichenes Spiel mit etwas schlechterer Position im Läufer-Bauern Endspiel. Das müsste man sich nochmal genau ansehen. Auf jeden Fall blieben zwei von fünf Bauern auf Carsten Coldeweys Seite übrig. Zwei Punkte für Kollmar.
Vorher gab es aber schon ein Remis zwischen Hartwig Hummel, der für Thomas Thiessen einsprang, und Olaf Petersen. Wer hier Remis bot, weiß ich nicht, sein Gegner war auf dem Damenflügel etwas stärker und Hartwig hatte auch noch einen Doppelbauern. Etwas Glück gehabt, glaube ich.
Seinen ersten Sieg für die dritte Mannschaft holte Matthias Ernst an Brett 8 gegen Jürgen Kühl. Mit offensivem Spiel und Mut zum Risiko nach italienischer Eröffnung und Bauernopfer auf d4 ging es direkt zum Angriff auf die mit g5 geöffnete Königsstellung von schwarz. Dabei verlor dieser unter dem Druck noch seine Dame und ging anschließend unter.
Henning hatte seine Kombination aus defensivem Spiel und konsequentem Abtausch der Offiziere gegen Olaf Müller durchgezogen. Übrig blieb ein Turmendspiel mit jeweils vier Bauern. Remis.
Mein Spiel mit schwarz gegen Christian Saß lief nach Plan. Sogar mit einem Geschenk, ein ungedeckter h6-Bauer für meinen Läufer. Ich wähnte mich auf der Siegerstraße. Noch schnell einen Springer auf f4 opfern, um die g-Linie zu öffnen und seinen König mit Turm g8 anzugreifen. Soweit so gut, aber die Arbeit war erst halb getan und am konsequenten Finish kann ich noch etwas arbeiten. Eine Springergabel und der ein oder andere eingestellte Bauer führten zu Verlusten, die gar nicht nach Plan liefen. Mein Gegner war sichtlich erleichtert, dass er diese Wende noch geschafft hatte. Glückwunsch!
Dafür lief es für Jens an Brett drei gegen Oliver Becker besser. Er schreibt, dass nach dem Damentausch immer die Gefahr bestand, dass sein Gegner auf dem Damenflügel einen Freibauern bildet. Deshalb bot er Remis an. Zwei weitere Züge später ergabelte er sich aber einen Turm und später drohte Matt oder weiterer Figurenverlust für weiß. Sehr schön gespielt.
Und Ulf trug noch den entscheidenden Punkt zum Ausgleich bei, indem er im Turm- und Springer-Endspiel mit einem Mehrbauern die Nerven behielt, seinen König bravourös verteidigte, eine Umwandlung verhinderte und parallel noch zwei Bauern unaufhaltsam zur 8. Reihe entsandte. Das war zuviel für Peter Magdorf. Endstand 4:4
Parallel verlor die vierte Mannschaft knapp mit 3,5 zu 4,5 gegen Quickborn II und die zweite mit gleichem Ergebnis ( sieben Remis, eine verlorene Partie ) gegen Quickborn I.