Elmshorn gewinnt deutlich
Klar wussten wir, was uns erwartet, wenn wir den auf den Tabellenzweiten treffen, aber wir traten selbstbewusst an und spielten mit dem Gedanken auf ein „ausgeglichenes“ Ergebnis. Die Elmshorner hatten zwar 250 DWZ-Punkte voraus, aber wir nichts zu verlieren, was für den Gegner unangenehm sein kann.
Matthias Ernst unterstützte uns an Brett 8 für den ausgefallenen Konrad. Sein erstes Mannschaftsspiel nach mindestens acht Jahren. Wir hofften auf einen mittelstarken Gegner bei Elmshorn. Es kam aber Arnim Schwittay mit 1750 DWZ. Nach lettischem Gambit hielt Matthias noch einige Zeit gut mit, büßte dann aber zwei Bauern ein und sah sich der Übermacht nicht gewachsen. 1:0 für Elmshorn.
Weiter zu den Highlights des Abends. Jens, aufgerückt für Konrad, gegen Harm Cording. Jens gab einen Springer für 2 Bauern und übte danach immer wieder Druck auf Cordings Stellung aus. Ein erstes Remisangebot von Jens lehnte dieser ab, das zweite gab er dann gegen 23:00 Uhr selbst, nachdem Jens einen dritten Bauern zu gewinnen drohte. Glückwunsch Jens, wohl die beste Leistung des Abends.
Willy hatte an Brett 6 gegen Helmut Heine im Colle System mit mächtigem Druck am Königsflügel zu kämpfen. Er konnte aber durch exakte Züge die Stellung halten. Nach 4,5 Std. einigten sie sich auf remis.
Und Thomas schaffte auch ein Remis gegen Mario Brehm. Nachdem ihnen zwischenzeitlich die Uhr streikte, sie nach einigen Drohungen die Damen tauschten, übersah Thomas den Gewinn eines Bauern, der vielleicht gewinnentscheidend war. Im weiteren Verlauf bot sein Gegener dann sicherheitshalber remis an, als Thomas einen Freibauern zur Umwandlung begleitete, den er nur mit seinem Turm aufhalten konnte.
Bei mir an Brett 4 lief es mit Hilfe eines Patzers von Roland Falke auch ganz gut. Ich verteidigte gegen d4 mit einer Philidorvariante und versuchte ohne Rochade mit h6 und g5 Druck zu machen. Mein Gegner nahm an, bekam den g5 Bauern, tauschte die schwarzfeldrigen Läufer aus und die H-Linie war frei für meinen Turm. Mit Springer g4 und Dame b6 war er auf f2 etwas unter Druck. Aber mein ungedeckter König gab ihm Gegenspiel. Nachdem ich „wie üblich“ drei Bauern Vorsprung gegeben hatte, drohte ich erneut auf f2 mit dem Springer Schach zu geben. Um zu decken, stellte er seine Dame ein und gab auf. Damit hatten wir 2,5 Punkte eingesammelt.
Kurz vorher hatte Henning an Brett 7 die Segel streichen müssen. Er gab seine Deckung für einen angenommenen Vorteil auf, wurde aber von Moritz Otto nach und nach auseinander genommen.
Pit musste es an Brett 1 mit Andy Fleischer aufnehmen, eine ähnlich schwierige Aufgabe wie bei Jens. Pit brauchte viel Zeit, während sein Gegner sich kaum 30 Min. für die ganze Partie nahm. Pit war mit dem A-Bauern zu weit vorgegangen und büßte ihn am Schluss ein. Zwei weitere Freibauern konnte er dann mit seinem König nicht aufhalten.
Ulf stand mit Weiß Wolfgang Kuhlmann nach sizilianischer Verteidigung gegenüber. Dort hätte er einen Bauern gewinnen können, übersah das aber. Im Gegenzug holte sich sein Gegner den freien G-Bauern und Ulf am Schluss wieder den gegenerischen H-Bauern. Entscheidend war dann eine Kombination mit Damenschach und anschließender Gabel von Schwarz, die zum Sieg führte. Insgesamt hatte Ulf mindestens Chancen auf ein Remis.
Da die Zweite ihr Spiel auf Anfang Januar verschoben hat, können wir nun noch einige Zeit Platz fünf vor ihr in der Tabelle genießen ;-)).