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Kategorie: Nachrichten
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Heute hatten wir mal eine Mannschaft mit recht wenig Ausfällen. Allerdings war es nicht ganz klar, ob wir überhaupt das Ziel würden erreichen können.

Man schließe ein Auto auf, lasse die Herrschaften Platz nehmen, unterhalte sich mit dem Fahrer eines anderen Autos, starte den Motor und fahre los. Und wie soll das gehen, ohne den Schlüssel?! Nachdem alle ausgestiegen waren, fand sich gute Stück wieder. Und los ging‘s nach Elmshorn.

Unser Gegner war nahezu in Bestbesetzung und somit klarer Favorit. 170-DWZ-Punkte Unterschied pro Brett ist doch einiges.

Andreas hatte mit weiß den größten Brocken gegen sich: Patrick Günther. Das sah nach vielen Zügen Theorie aus, und Andreas stand nicht schlechter. Interessant wurde es, als Patrick im Zentrum einen Bauern tauschte. Ich hatte es mit schwarz mit Patrick Rohe zu tun. Etwas Schattenboxen in der Eröffnung, um den anderen nur ja nicht in die Vorbereitung zu laufen. Bald hatten wir eine Stellung auf dem Brett, die wohl für uns beide absolutes Neuland war.

Sören spielte gegen Torsten Noldt. Eine Weile sah das nach Theorie aus, aber dann erspähte Sören einen Fehler Torstens. Der sah sich gezwungen, sehr früh mit dem König einen Zentralbauern zu decken, um dann doch einen Bauern zu verlieren. Dieser wurde bald etwas entwertet, aber dafür drang Sören nach dem Damentausch mit mehreren Figuren tief in Torstens Stellung ein. Das sah sehr gut aus. Jochen hatte es mit Lars Janzen zu tun. Jener hatte klares Raumübergewicht am Königsflügel, Jochen ging am Damenflügel vor. Mir gefiel Jochens Stellung etwas besser.

Jan wählte gegen Birger Ivens einen schönen Aufbau, den der wie ich fand etwas arg optimistisch beantwortete. Jan machte dann allerdings auch Züge, die mir nicht so recht zu passen schienen. Trotzdem stand er immer noch etwas angenehmer. Jörn hatte sich mit schwarz gut gegen Kevin Mike Hopson aufgebaut. Jener hatte etwas mehr Raum, aber Jörns Stellung war frei von Schwächen. Sehr ordentlich sah das aus.

Sascha spielte gegen den Altmeister Harm Cording, der eine für ihn sehr typische Stellung anstrebte. Sascha hatte hie etwas mehr Luft am Königsflügel, aber die Musik spielte am Damenflügel. Dort machten sich allerlei schwarze Figuren breit. Gut war, dass Sascha seinen schlechten Läufer gegen den guten schwarzen tauschen konnte. Trotzdem: Obacht war geboten. Stefan hatte sich mit schwarz recht aktiv gegen Christian Powierski aufgebaut, wenn auch etwas verpflichtend. Hauptsache aktiv weiter spielen…

Das sah also nach einer Stunde etwas besser aus für uns. Sören klar besser, Jochen und Jan etwas angenehmer zu spielen…

Ich stand bereits etwas besser, als ich die latente Gefahr des guten weißen Läufers gegen h7 durch Abtausch entschärfen wollte. Das klappte auch, leider übersah ich einen zuvor vor drei Figuren verdeckten Turm in der Linie meiner Dame. Das hätte mich einen Bauern für etwas (aber zu wenig) Gegenspiel auf der dann freien a-Linie gekostet, aber ich bevorzugte stattdessen ein Figurenopfer für zwei Bauern, von denen einer bis nach a2 vordrang. Ich gab den zweiten Mehrbauern her, um diesen vorderen zu halten und bot sogar Damentausch an, was freundlich abgelehnt wurde. Der weiße Springer fand sich bald auf a1 wieder und ließ mich mehr und mehr hoffen.

Stefan hatte einen Bauern gegeben, um aktiv zu bleiben. Beide Damen drangen tief ins Feindesland ein. Entweder würde der eine Dauerschach geben oder der andere. Das Remis war dann unvermeidlich.

Andreas wurde nach und nach überspielt. Sein Gegner tauschte die Damen, öffnete die a-Linie, drang mit seinen Türmen dort ein und manövrierte den eigentlich schlechten Läufer so um, dass dieser plötzlich ein Riese war.

Jochens Gegner kam am Königsflügel nicht vorwärts und stemmte sich am Damenflügel dagegen, sich üble Felderschwächen einhandelnd. In Jans Rochadestellung schlug es plötzlich ein – dieser Randbauer durfte eigentlich nicht fallen.

Bald verlor Andreas Material, versuchte noch einen Gegenangriff, kam aber gegen die vorrückenden Bauern nicht mehr rechtzeitig. Sehr stark von seinem Gegenspieler vorgetragen, muss man sagen.

Dafür gewann Jochen, der bald auch einen Bauern auf a2 hatte, allerdings ohne Mehrfigur für den Gegner. Gut gemacht von Jochen.

Leider übersah dann Jörn eine Wendung seines Gegenspielers, dessen Dame auf a8 herumlungerte, während die Türme sich dem h-Bauern zuwandten. Hier hätte an einer Stelle ein Zentrumsbauer ziehen müssen mit wahrscheinlichen Dauerschach auf der einen oder anderen Seite. Schade, bis dahin hatte Jörn ausgezeichnet gespielt.

Dafür hatte Sascha seine Stellung zusammenhalten können. Einfach war das nicht, denn auf seiner Stellung lastete schon einiges an Druck. Nun stand es 3:2 gegen uns, aber es war noch nicht alles verloren. Mein Gegner kam mehr und mehr in die Bredouille, übersah ein Scheinopfer meiner Dame und musste zusehen, wie mein Turm seine zweite Reihe okkupierte und sich bis nach b1 durchkämpfte. Er konnte aber gerade noch das schlimmste verhindern und verbaute meinem König den Weg. Ich sah keine Chance mehr auf den Punkt und bot remis an, was auch angenommen wurde.

Leider verlor dann Jan, dessen Rochadestellung gestürmt wurde, während sich der schwarze König am anderen Flügel hinter seinen ganzen Doppelbauern versteckte.

Sören drückte seinen Vorteil sicher durch, hatte zwei verbundene Mehrbauern im Turmendspiel und erzwang Turmtausch, was die Partie endgültig entschied. 4,5:3,5

Das war eine anständige Mannschaftsleistung von uns. Wäre das immer so gewesen… Fahrradkette. Ein gutes Zeichen, dass keinerlei Auflösungserscheinungen erkennbar sind.

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