Drucken
Kategorie: Nachrichten
Zugriffe: 1121

Ich hatte bereits in der Überschrift gewisse Schwierigkeiten zu bewältigen. Es ist die 5te gespielte Runde, aber da zwei Spieltage verschoben wurden, handelt es sich hier um die 7te Runde.

Lange her, dass ein Spiel Glückstadt gegen Itzehoe das der beiden Tabellenführer war. Indes ist die Tabelle durch den Rückzug Uetersens ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Wir haben bereits einen Wettkampf verloren, Glückstadt steht mit blütenreiner Weste da – obendrein mit einem sehr guten Brettverhältnis ihren jeweils klaren Siegen sei Dank. Und so war die Favoritenrolle klar…

Es gab einige Wiederaufnahmen alter Duelle, aber die Begegnung an Brett 1 zählte nicht dazu: Andreas mit weiß gegen Manfred Kröncke. Manfred war bisher ein sicherer Punktesammler gegen uns, gegen verschiedene Spieler auf unserer Seite. Andreas zu mir vor der Partie: ‚damit ist nun Schluss.‘ Gesagt, getan, Andreas spielte offensiv, Manfred hatte etwas weniger Raum, stand aber sicher und fest. Sören gegen Stefan Kock… wieso bauen die nicht gleich die immer gleiche Stellung nach dem 4ten Zug für weiß auf?! Diesmal war aber etwas anders, wenn auch später: Stefan opferte einen Bauern, den Sören auch nahm (wohl nehmen musste), dann aber seinen Damenflügel großem Druck ausgesetzt sah, verbunden mit Schwierigkeiten, die Entwicklung zu vollenden.

Ich spielte wieder gegen C.D. Scheller. Schon im ersten Zug gab es einen seltenen Zug zu beobachten. Ich war diesem erst einmal ausgesetzt, seinerzeit gegen Eckernförde. Erst als mir nach der Partie C.D. und Matthias Braun (ehemals Eckernförde) verrieten, dass sie unsere Partiestellung gerade eben geblitzt hätten, wurde mir klar: die Halunken hatten das vorbereitet. Wie auch immer: ich fühlte mich wohl mit dem Läuferpaar und einem riesigen Läufer, C.D. fühlte sich wohl mit einem ewigen Feld zentral für seinen Springer. Wenn sich doch immer alle wohl fühlten… ;-) Jochen fiel kurzfristig aus, so dass sein ‚Gegner‘ Alexander Annegarn kampflos gewann. Das passiert ihm wohl häufiger. Das Bedauern seiner Mitspieler (‚ooohhh Du Armer‘) war unüberhörbar. Indes: 1:0.

Kalle spielte recht offensiv gegen Joannis Teknis, ließ sich aber einen Doppelbauern verpassen. Allerdings gewann er einen Bauern, aber die schwarze Stellung war dennoch einfacher zu spielen, fand ich. Stefan fand sich mit schwarz gegen Frank Harnau schnell in einer symmetrischen Stellung wieder: e-Linie offen, Bauern auf d4, f4 gegen d5 und f5. Wo sich die Springer befanden, dürfte man erraten können. Hier war nur die Frage, ob es sich auswirken könnte, dass Stefan den schlechteren Läufer hatte.

Horst spielt mit schwarz gegen Matthias Braun, der sich supersolide aufbaute. Da standen alle Figuren richtig, und Horst mühte sich darum, das zu ändern: Springer zurück, Bauer vor, den Springer hinterher und dann im Zentrum einpflanzen. Bei Ulf gegen Rüdiger Kraas war bereits das Brett ziemlich leer, als ich das erste mal drauf schaute. Ulf hatte einen Bauern weniger, dazu nicht rochiert, ging mit König und Dame auf Wanderschaft.

Das sah also insgesamt nicht gut aus: 1:0 im Hintertreffen, einige Bretter mit sehr kritischer Stellung... Bis auf Andreas Brett (und zu einem gewissen Zeitpunkt noch meins) hätte ich jeweils die Stellung des Glückstädters bevorzugt.

In Horsts geschilderten Plan hinein schlug es ein: Springeropfer mit anschließendem Läuferschach, einem dritten Bauern und der Qualität obendrein… Kurzfristig bekam Horst einen Bauern zurück, aber der wanderte bald wieder auf die andere Seite: Turm und drei Bauern gegen Läufer und Springer, das war verloren. Auch Ulf wurde überspielt. Er konnte sich zwar in ein verlorenes Turmendspiel retten, aber trotz allem war es eben verloren. Ulf hätte unbedingt nach Aktivität streben müssen, versäumte dies aber, wurde immer weiter zurückgedrängt und gab dann auf. 2:0. Auch Horst hatte keine Chance mehr. Der freie Randbauer auf der anderen Seite machte das Rennen. Das hätte mindestens eine Figur gekostet. Weiterer Widerstand war sinnlos. 3:0

Bei diesem Spielstand beging ich eine Ungenauigkeit, die nahezu zwei Tempi kostete. Sofort entschwanden meine aktiven Möglichkeiten nahezu vollständig. Ich bot C.D. remis an, welches der auch annahm: 3,5:0,5. Auch an Stefans Brett passierte nichts weiter. Beide beherrschenden Springer blieben dort stehen, wo sie waren. Und da keiner von beiden weitere Steine in den Angriff einbinden wollte, war das remis folgerichtig: 4:1. Kalles Damenflügel wurde von den feinen Manövern Joannis völlig aufgerieben. Bald gab es ein Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern für schwarz, die nicht aufzuhalten waren. 5:1.

Die beiden verbliebenen Partien hatten es in sich. Andreas kam in ein sehr seltsames Endspiel mit Turm und Springer: beide hatten neben anderen Bauern einen weit vorgerückten d-Bauern. Beide entstammten der c-Linie und hatten zeitgleich den gegnerischen d-Bauern geschlagen. Andreas gab seinen her, bekam dafür einen anderen Bauern, attackierte den gegnerischen d-Bauern und stand auch mit König aktiver. Manfred kam gefühlt in jedem zweiten Zug mit einer anderen Gabeldrohung um die Ecke.

Auf dem Feld, auf dem Sören einen Bauern gewonnen hatte, fand sich bald ein unvertreibbarer Läufer ein. Sören öffnete den Königsflügel, kam dort auch von der Stelle und zu einigen Drohungen, wurde aber am Damenflügel überspielt. Nach einigen Gegendrohungen gab Sören auf: er hatte kein matt und mindestens einer der gegnerische Bauern am Damenflügel würde sich in Bälde umwandeln. Andreas kam in ein Turmendspiel mit 2:1 Bauern, bald einem einzigen. Ich bin nicht ganz sicher, meine aber, dass das haltbar gewesen wäre, aber Manfred wanderte mit dem König aus der Ecke vor dem Bauern heraus und wurde abgesperrt. Den Rest erledigte Andreas sicher. 6:2.

Jau, das war eine deutliche Sache für Glückstadt, klar verdient. Ob sie es wollen oder nicht: nun sind sie Aufstiegsfavorit Nr.1. Wir indes sollten noch den einen oder anderen Punkt einsammeln – absolut sicher ist der Klassenerhalt noch nicht. Nächster Gegner ist für uns in mehr als zwei Monaten Rendsburg. Da sollte für uns mehr drin sein als heute in Glückstadt.

Zu den Ergebnissen