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Kategorie: Nachrichten
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Nach dem Bezirksliga-Duell unserer neu formierten zweiten und dritten Mannschaft hatten auch wir das Vergnügen, unsere neue Heimspielstätte, die Mensa der AVS, in der Praxis zu nutzen. Fazit: ganz tolle Bedingungen. Es gibt wenige Dinge, die man noch verbessern könnte... wir sind dran.

In dieser Saison müssen wir erneut auf Stammkräfte aus vorigen Saisons verzichten. Es gibt aber auch Lichtblicke: neben den Wilsteranern, von denen der eine oder andere in der Verbandsliga eingesetzt werden könnte, ist vor allem Martin Schäfer zu nennen, der den Weg zu uns gefunden, sich hervorragend eingefügt hat und uns auch spieleirisch sicher sehr helfen wird. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Willkommen, Martin! Leider konnte er heute nicht dabei sein, auch Andreas musste absagen. Statt dessen sprangen die Urgesteine Kalle und Stefan ein - danke Euch beiden. Der Gegner Burg erschien in Bestbesetzung, was ihn denn auch zum Favoriten werden ließ.

Cliff wich mit schwarz gegen Thomas Nonnenmacher einer symmetrischen Stellung aus und erlaubte seinem Gegner mehr Raum, setze dann aber Nadelstiche. Bei Sören gegen Hendrik Janke wurde sehr früh eine Linie geöffnet, auf der sich allerdings so viele Leichtfiguren tummelten, dass keine Schwerfiguren getauscht werden konnten. Sören hatte mehr Raum, Hendriks Figuren standen aber supersolide, etwas aktiver als Sörens. Etwas provokant erschein mir, dass Sörens Gegner hier lang rochierte, dorthin, wo Sören deutlich mehr Raum hatte.

Sven spielte mit schwarz gegen Hauke Rosenburg. Mit Zugumstellung und diversen Tempoverlusten auf beiden Seiten kam hier eine Stellung aufs Brett, die königsindische Strukturen aufwies. Allerdings hatte hier weiß den Vorteil, dass am schwarzen Damenflügel bereits Bauern gezogen hatten und klare Marken zum Aufrollen gesetzt waren. Ich hatte es mit einer Variante zu tun, in der mein Gegner Thies Rosenburg mit sehr aktiven Figurenzügen aufwartete. Ich ließ mich aber nicht beeindrucken und hatte bald das Läuferpaar, ohne Kompensation, wie ich fand.

Hauke spielte mit schwarz gegen Reiner Kühl, der gewohnt aktiv vorging, Hauke aber nicht erschrecken konnte. Der hielt dagegen und bekam Ausgleich. Erfreulich, hatten wir doch an diesem Brett den größten DWZ-Nachteil. Jochen hatte aus der Eröffnung heraus einen gewissen Vorteil im Zentrum, was sich durchaus bemerkbar machte. Sein Gegner Fjodor Schäfer bekam allerdings eine Bauernmehrheit am Damenflügel, was sich wie dynamischer Ausgleich anfühlte.

Kalle spielte mit schwarz gegen Lars Nonnenmacher. Hier habe ich keine Bilder aus der Eröffnung abgespeichert. Das war bei Stefan gegen Jan Honnens schon etwas anders. Stefan spielte sehr aktiv, hatte Einbruchsfelder für mehrere Figuren auf der gesamten offenen c-Linie. Sein Gegner hatte kurzzeitig allerdings einen Bauern mehr, bedrohte einen weiteren und bot remis an. Das sah unser Captain als stellungsgerecht an; Stefan nahm an. 0,5 : 0,5

Ich hatte das Gefühl, dass mein Gegner die Eröffnung etwas fahrlässig behandelt hatte und ging gegen ihn am Königsflügel vor. Bald fehlt dort der h-Bauer, und ich meinte mit einem Handstreich durch Vorrücken meines g-Bauern bis nach g6 Mattangriff zu haben. Okay, es gab ein Figurenopfer gegen 2-3 Bauern auf meiner Seite, aber das war für mich vorteilhaft. Leider stellte sich heraus, dass der Angriff übereilt war. An einer Stelle der Berechnung war ein Loch und dieses konnte nicht mehr gekittet werden. Mit einem Minusbauern ging es ohne jede Kompensation ins Endspiel. Mein Läuferpaar war vielleicht ausreichender Gegenwert zur zerrütteten Bauernstellung, aber der Minusbauer war schlicht und einfach 'über'.

Hauke fuhr ein sicheres remis ein, was man durchaus positiv herausstreichen muss. 1 : 1

Zu diesem Zeitpunkt sah es aber nicht gut aus für uns. Bei Cliff konnte man gar nichts sagen (für mich war es jedenfalls zu kompliziert), Sören stand plötzlich sehr seltsam - sein Gegner hatte die vollständige Herrschaft über die gesamte e-Linie übernommen, und Sven hatte das Problem, dass er am Damenflügel immer weiter zurückgedrängt wurde. Jochen stand okay bis gut, Kalles Aktivität war Ausgleich für seine schlechtere Bauernstellung.

Ich entwickelte reichlich Aktivität mit meinen Läufern, aber mein Gegner hielt alles zusammen. Ich vermied Vereinfachungen, allerdings war klar, dass es für mich nur noch um ein remis gehen konnte - zu stabil war die schwarze Stellung.

'Cliff hat gewonnen' war plötzlich zu hören - keine Ahnung, wie. Bei Jochen wurde remis gemacht, Sören wurde im Schwerfiguren-Endspiel matt gesetzt, und Sven musste dem Druck am Damenflügel in dem Moment Tribut zollen, als sein Springer, der einiges zusammen hielt, abgetauscht zu werden drohte. 2,5 : 3,5

Für Kalle war nicht mehr als ein remis drin, was angesichts seiner Bauernstellung absolut okay war. 3 : 4

Meine Situation wurde nicht besser; mein Gegner wich sogar Zugwiederholungen aus. Er kam dann zu gewissem Vorteil mit Turm und ungleichfarbigen Läufern, einem Randbauern, der bis auf die zweite Reihe vorpreschte und mich zu exakter Verteidigung zwang. An einer Stelle hätte ich remis erreichen können: Turmtausch und ungleichfarbige Läufer gegen a- und c-Bauer, wobei sein Läufer der 'falsche' für den a-Bauern war. Dies übersah ich leider, stellte später unnötig den Läufer ein und musste die Niederlage quittieren. 3 : 5

Nun, das war nicht gut. Der Sieg der Burger geht völlig in Ordnung. Ganz interessant war, dass unsere DWZ-Nachteile vor allem den hinteren Brettern vorlagen, dort aber nichts anbrannte. Leider punkteten wir vorn mit 1:3 nicht gut, und das trotz eines toll heraus gespielten Siegs (so die Zuschauer) von Cliff. Die Saison ist aber noch jung und kann nur älter werden.